Der Mülibachfall und die Gendarmerie
Inzwischen ist es Abend und die Kälte steigt langsam aus den Niederungen
auf, als wir nach Brienz einbiegen um den See auf der Nordseite zu umrunden. Die Strecke verleitet ungemein zum schnellen Kurvenräubern und
wird deshalb von der schweizer Gendarmerie regelmässig mit Laserpistolen überwacht.
Auch diesen Abend kommen uns “Töff” Fahrer mit eindeutigen Handzeichen
entgegen. Wir verlangsamen auf die vorgeschriebenen 50 km/h und geniessen dafür die Landschaft.
Kurz hinter Brienz sehen wir in dann, den Mülibachfall. Steil fällt das Wasser am Felsen
hernieder und zerstäubt zu feinem Nebel. Kurze Rast, ein paar Aufnahmen gemacht, die
Stimmung eingesaugt und weiter ging es auf der Uferstrasse, wieder durch Interlaken durch
zurück nach Gunten. An diesem Abend war dann auf zeitig Schluss, denn wir wollten morgen Früh bereits um 8:00 “on the road” sein.
Die Story mit dem Seil und der Lötschberg
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist immer eine Gerade. Dies traf für den
ersten Morgen unserer Tour beinahe zu. Wir mussten zuerst um den See herum, kurz in
Thun getankt und dann von Spiez in Richtung Süden nach Kandersteg. Wir hatten diese
Strecke nun schon mehrfach zurückgelegt, heute jedoch war der Himmel ohne Wolken. Wir
hatten Fönwetter. Es ist schon komisch, wenn es immer wärmer wird je höher man kommt.
Durch das Fönwetter konnten wir das erste Mal die technische Leistung der Bauingenieure
der Bahnstrecke bewundern, die sich von Spiez kommend Schleife um Schleife in Kehrentunnels nach oben schraubt.
In Frutingen gabelt sich die Strasse und windet sich steil an einem Hang in
Serpentinen hoch um in Kandersteg am Bahnhof zu enden. Die Verbindung zwischen Kandersteg und Goppenstein ist gewöhnungsbedürftig und wurde
schon im Reisebericht zum Großen Sankt Bernhard beschrieben. Nur heute hatte ich meine Frau dabei und wir befuhren die Strecke in die andere
Richtung.
Also Kopf eingezogen und erst einmal über alle Waggons bis zum Ende
gefahren. Absteigen und die Schiebetür öffnen. In den Wagon hinein zirkeln,
das Mopped mit den Hanfseilen befestigen und lauern bis dass der Zug losfährt.
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