Covid-19: Wohin die (nächste) Reise geht

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Diese Pandemie hat unser Land, Europa und die ganze Welt stillgelegt. Täglich gibt es neue Maßnahmen, eine aktuelle Übersicht zu erstellen, ist schon jetzt fast unmöglich. Wie lange dieser Zustand andauert, wann Beschränkungen aufgehoben werden (können), wann sich die Welt auch nur einigermaßen wieder in geordneten Bahnen bewegt, das kann niemand vorhersagen – nicht einmal ein Blick in irgendeine Kristallkugel hilft.

Gerade die beiden Themen, mit denen wir uns bei ALPENTOURER beruflich hauptsächlich befassen, sind einschneidend von dieser Pandemie betroffen: Motorräder und Reisen. Das bekommen wir natürlich zu spüren. Die saisonbedingt jetzt eigentlich ansteigenden Käufe von Reisezubehör sind auf einen historischen Tiefstwert gefallen. Reiseführer, Kartenmaterial oder auch die bisher so beliebten Moto-Skiveez, die gepolsterten Funktionsshorts für die Langstrecke, sind kaum noch gefragt. Das ist einerseits verständlich, stellt unser kleines Unternehmen aber vor große Herausforderungen. Dennoch lassen wir uns den Mut nicht nehmen und arbeiten weiter an neuen pfiffigen Lösungen, die euch in nicht allzu ferner Zukunft unterwegs das Leben leichter machen sollen.

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Bis dahin arbeiten wir fleißig an eurem Motorrad-Tourenmagazin, die nächste Ausgabe wird planmäßig am 24. April 2020 erscheinen. Aktuell scheint ihr euch ja nicht davon abhalten zu lassen, über neue Ziele und spannende Touranregungen zu lesen. Jedenfalls lassen die positiven Verkaufszahlen aus dem Handel darauf schließen. Dafür gebührt euch unser herzlicher Dank. Als treue Leserinnen und Leser, die ALPENTOURER bisher einzeln im Handel erstanden haben, könnt ihr uns aber noch besser durch diese Zeit helfen: mit einem Abo! Damit unterstützt ihr uns in unserem Bestreben, diesen Sturm einigermaßen wohlbehalten zu überstehen. Und wir helfen euch, sich die Zeit bis zur nächsten eigenen Reise mit unseren Reportagen und Features zu versüßen.

Betroffen ist auch der Motorradhandel 

Die Showrooms eurer Händler sind bis auf weiteres geschlossen, ein Verkauf findet – ausgerechnet in der sonst umsatzstärksten Zeit – nicht statt. Aber: Die Werkstätten sind weiterhin geöffnet. Deshalb unsere Bitte an euch: Unterstützt eure lokalen Motorradhändler, indem ihr jetzt Termine für die Frühjahrsinspektion, die TÜV-Abnahme oder den schon länger geplanten Anbau von Zubehör vereinbart. Etliche Händler haben übrigens eigene Webshops. Wenn möglich, bestellt das Zubehör dort. Wenn nicht, greift wenigstens auf die Direktangebote der Hersteller zurück, von denen viele auch in Deutschland ansässig sind. Was immer ihr tun könnt, um eure lokale Infrastruktur zu unterstützen, tut es jetzt! Damit ihr auch in Zukunft einen Händler „um die Ecke“ habt. Amazon, Ebay & Co. mögen verlockender sein – aber wollt ihr in Zukunft alles bei einem globalen Monopolisten kaufen müssen, weil es in eurer Nähe nichts mehr Adäquates gibt?

Existentiell bedroht

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Reise-Koffer lassen sich aktuell sinnvoll einsetzen: zum Einkauf, zum Essen abholen, zur Nachbarschaftshilfe …

Kurz davor, nur noch auf die Scherben ihrer Existenz zu blicken, sind Hoteliers und Gastronomen. Und ja, liebe Motorradfahrer: Auch wenn ihr derzeit nicht eurem Lieblingshotel irgendwo in Deutschland oder Europa helfend zur Seite stehen könnt, so doch euren „local heroes“. Zumindest die Gastronomen, die noch Speisen und Getränke im Liefer- oder Abholservice anbieten, gilt es jetzt mit Bestellungen zu unterstützen. Nehmt die zahlreichen Angebote wahr und erweitert eurer Wochenmenü fürs Homeoffice um die eine oder andere Leckerei, die diese Betriebe bieten. Fürs Abholen lässt sich übrigens ganz prima das Motorrad nutzen – jedenfalls, wenn man einen „Pizzakoffer“ – also ein Topcase – montiert hat.

Care-Pakete gegen die Corona-Krise

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Die Idee der Care-Pakete hat schon einmal in einer globalen Krise funktioniert. Warum nicht auch jetzt – als Hilfe und Selbsthilfe?

Allen Hoteliers sei folgende Idee als Anregung überlassen: Wahrscheinlich haben viele von euch einen ziemlich großen Bestand an portionierten Lebensmitteln, etwa von euren sonst üppigen Frühstücks-Buffets. Das ist Ware, die einen Teil eurer derzeit dringend benötigten Liquidität bindet. Überlegt doch mal, ob sich damit nicht überschaubare „Care-Pakete“ bündeln lassen (die Älteren werden sich erinnern und dürfen es Jüngeren gerne erklären). Abgepackte Marmeladen, Wurstaufstriche, Butter, Nudeln, dazu vielleicht noch ein, zwei Rollen Klopapier (natürlich) und ein paar der Handseifen, die sonst für die Gäste sind. Und was auch immer euch bei einem Blick auf euren Bestand an Grundbedarfs-Artikeln noch so einfällt. Durchkalkulieren und als Nothilfe für zumindest den Wareneinsatz mit einem bescheidenen Aufschlag über Handzettel oder wie auch immer denen zur Anlieferung anbieten, die am meisten unter der jetzigen Lage leiden: den Rentnern und anderen Hochrisiko-Gefährdeten, die auch sonst nur für ein paar Euro einkaufen gehen und selbst das jetzt nicht mehr können oder gar sollen. Oder die dann, wenn sie es doch wagen, mit Tränen in den Augen vor leergehamsterten Regalen stehen (was wir selbst schon erlebt haben).

Ein Großteil des Gastgewerbes in diesem und anderen Ländern wird sicher eine Vielzahl solcher Menschen um sich herum vorfinden. Also, warum nicht anderen und damit auch sich selbst helfen? Natürlich ist das aufwendig, aber immer noch besser, als einen guten Teil dieser Waren (und damit bares Geld) irgendwann wegen des überschrittenen Ablaufdatums entsorgen zu müssen.

Nicht mal mehr Motorradfahren?

Derzeit dürfen wir, außer in Ausnahmefällen, nicht mal mehr Motorrad fahren. Die aktuellen Regeln untersagen alles, was nicht zweckgebunden ist (Stand: 23.03.2020). Aber: Du bist noch nicht im Homeoffice und musst täglich zur Arbeit? Dann nimm doch das Motorrad dafür! Du musst Einkaufen? Unsere Reisedampfer, meist aufgerüstet mit um die 100 Liter Gepäckvolumen, genügen für den täglichen Grundeinkauf auf jeden Fall. Okay, hamstern ist dann nicht mehr, aber das wäre ein wünschenswerter Nebeneffekt. Oder ihr organisiert auch eine Nachbarschaftshilfe für die Bedürftigen. Geht ebenfalls mit solchen Motorrädern.

Ihr seht: Das Nützliche lässt sich durchaus mit dem Angenehmen verbinden, Positives lässt sich auch aus Negativem schaffen. Und letztlich wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn „Wir Motorradfahrer“, die wir ja solo und weitgehend geschützt unterwegs sind, mit pfiffigen Aktionen gleich noch das oft ramponierte Image unserer Zunft aufpolieren könnten.

Es lassen sich bestimmt ganz viele solcher und anderer Ideen entwickeln und umsetzen, die euch eine Möglichkeiten bieten würden, eurem liebsten Hobby zumindest ein wenig nachzugehen, ohne dabei gegen die aktuellen Bestimmungen zu verstoßen. Denkt mal darüber nach. Jetzt ist die Zeit für solche Ansätze. Wenn ihr selbst Ideen habt, oder vielleicht sogar schon Projekte dieser Art, dann lasst es uns per Mail an die Redaktion wissen.

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Helft mit, das Virus zu besiegen: #staythefuckathome – dann wird alles gut.

Bald sehen wir uns wieder. Bis dahin: Bleibt gesund!

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