Heute muss ich mir im neuen ALPENTOURER mal ein bisschen Frust von der Seele schreiben. Die Motorradbranche samt zugehöriger Szene ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Oder vielmehr, was wir meinten, dass sie war. Wahrscheinlich war sie das nie, wir dachten das nur. Von wegen eingeschworene Gemeinschaft und Solidarität unter Bikern. Hat sich was damit.
Oder wie sonst ist zu erklären, dass ein durchaus renommierter Zubehöranbieter hergeht und kackdreist unsere Traveler Bags kopiert? Nun könnten wir natürlich stolz sein, dass unsere Innentaschen für Motorradkoffer offenbar bestens gelungen sind, wenn sie derartige Raubkopien hervorbringen. Aber eigentlich sind wir nur sauer.
Und enttäuscht, dass unser europäisches Produkt, in das so viel Zeit, Geld, Herzblut und Erfahrung geflossen ist, bis ins kleinste Detail abgekupfert und dann in billiger Asien-Qualität auf den Markt geschmissen wird. Es wurde auf den Millimeter jedes Maß übernommen, jedes von uns erdachte Feature nachgemacht und sogar beim Innenfutter die exakt gleiche Farbe gewählt. Nur bei der Materialqualität wurde gespart. Dafür ist der Preis dann zwar günstiger als bei unserem Produkt, aber eben doch zu hoch.
Was soll man so jemandem wünschen – außer die Pest an den Hals? Auf unsere Nachfrage haben wir bis heute keine Antwort erhalten. Da weiß also jemand ganz genau, was er getan hat. Bleibt nur zu hoffen, dass Kunden, die auf diesen Abklatsch reinfallen, entsprechend reagieren.
Ablenkung im neuen ALPENTOURER
Zum Glück finden wir Ablenkung von derartiger Enttäuschung im neuen ALPENTOURER. Reichlich davon. Da folgen wir doch gerne unserem italienischen Kollegen in die Lombardei, an die Ausläufer der Bergamasker Alpen. Und ebenso gerne gehen wir mit unserem Redaktions-Österreicher auf Lesetour – dieses Mal durch gleich vier Länder auf einen Streich: rund um den Bodensee.
Frankreich steht bei uns sowieso bevorzugt auf dem Menüplan für Appetit anregende Reportagen. In den sonnigen Gefilden von Gard und Haut Languedoc lässt es sich schon früh im Jahr cruisen. Und später in den Höhenlagen der Alpen traumhaft am Rand der Route des Grandes Alpes schottern.
Um solche weiter entfernten Gefilde entspannt zu erreichen, sollte man vielleicht über eine Anreise mit Pkw und Hänger nachdenken. Wir hätten da einige Vorschläge für die Transportmittel für euch.
Siehste, schon ist der Ärger verraucht mit dem, was im neuen ALPENTOURER geboten wird. Auch dir wünschen wir viel Vergnügen beim Lesen wie beim Nachfahren.
Wir wünschen frohes Fest, guten Saisonstart – und viel Vergnügen!
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