Der letzte Ritt des Götz George

Götz George als Schimanski

Am vergangenen Sonntag ist mit Götz George nicht nur ein großer Schauspieler gestorben, sondern auch ein leidenschaftlicher Motorradfahrer. Seine Rollen, allen voran der rüpelige Tatort-Kommissar Horst Schimanski, haben ihn in die Top-Gilde der deutschen Schauspieler aufsteigen lassen. Dennoch hat immer an ihm genagt, nie seinen Vater, den großen Heinrich George, erreicht zu haben. Um ihm näher zu kommen, spielte er gegen Ende seiner eigenen großen Karriere selbst den Vater in einem durchaus differenzierten Film.

george.jpg.1653843In seinen Rollen ist er oft in Extreme gegangen. Hat Außenseiter, berechnende Psychopathen, Massenmörder, den KZ-Arzt Mengele und eben diesen Tatort-Kommissar gespielt, der endgültig mit dem biederen Mief der Nachkriegszeit auch im deutschen Fernsehen aufgeräumt hat. Die Montagmorgen-Kritik in der Tagespresse konzentrierte sich zeitweise darauf, wie oft denn das Wort “Scheiße” aus Schimanski Mund entfleucht war. Damit wurde er zum Helden einer ganzen Generation.

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Er brillierte aber auch in tollen Gesellschaftssatiren wie Schtonk (wo es um die Hitler-Tagebücher ging) oder Rossini, einer bitterbösen Abrechnung mit der Münchener Schickeria.

Der bekennende BMW-Fahrer hat viele von uns ein halbes bis ganzes Fernsehleben lang begleitet. Und wird uns für solche wundervollen Schimanski-Zitate ewig in Erinnerung bleiben:

Für mich ist die ganze Welt ein großer Arsch. Und die rechte Arschbacke, das sind die Amerikaner, ja. Und die linke Arschbacke, das sind die Russen und wir hier in Europa, wir sind das Arschloch.

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