Die Winterreifenpflicht gilt in Deutschland nicht nur für Autos, sondern auch für Motorräder. Für viele Modelle sind zwar gar keine solchen Reifen erhältlich, aber das interessiert den Gesetzgeber – wie so oft – herzlich wenig.
Die in Deutschland angewandte situative Winterreifenpflicht gilt „bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“. Verfügen Motorräder nicht über Winterreifen, so dürfen diese bei den genannten Wetterverhältnissen nicht fahren. Wer mit den falschen Reifen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. Bei einem Unfall, der nicht mal selbst verschuldet sein muss, kann zudem die KFZ-Haftpflichtversicherung eine Teilschuld aussprechen und die Versicherungssumme kürzen.
Dabei bezieht sich die deutsche Straßenverkehrsordnung bei der Winterreifenpflicht eigentlich auf die europäische Richtlinie 92/23/EWG. Demnach gilt diese nur für „Kraftfahrzeuge mit oder ohne Aufbau, mit mindestens vier Rädern…”. Winterreifen wären somit für Motorräder in der EU eigentlich nicht vorgeschrieben, doch die Auslegung und damit auch die Realität ist in Deutschland eine andere.
Allerdings verlautet in dieser EU-Richtlinie auch, dass „das Laufflächenprofil und die Struktur von Winterreifen (M+S-Reifen) so konzipiert sein muss, dass diese Reifen auf Matsch und Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen“. Demnach sind eigentlich alle grobstolligen Enduro-Reifen als „Winterreifen“ anzusehen und ihre Nutzung dürfte keine rechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen. Eine M+S-Kennzeichnung (Schneeflocken-Symbol) ist nämlich nicht vorgeschrieben. Die Kollegen von Motorradreise.tv haben das mal kurz und knackig in einem Video zusammengestellt.
Was machen aber Fahrer anderer Motorradtypen, die nicht von Haus aus grobstollig unterwegs sind? Wir haben da einen Tipp.
Unsere Empfehlung für Winterfahrer
TrailRider heißt der neue Allround-Motorradreifen des britischen Herstellers Avon, der durchgängig über M+S-Zulassung verfügt. Er wurde für mittlere und schwere Reiseenduros sowie eine Vielzahl an Tourenmaschinen entwickelt. Die anspruchsvolle Neukonstruktion konnte uns in dieser Saison schon auf diversen Motorrädern überzeugen.
Der Avon TrailRider ist bereits in zahlreichen Dimensionen und Geschwindigkeitszulassungen verfügbar. Er kann sogar auf Sporttourern mit W-Index (zugelassen bis 270 km/h) montiert werden. Seine 3D-Lamellen mit verschränkten dreidimensionalen Punkten sorgen für mehr Stabilität und Grip und schnelles Aufwärmen des Reifens. Der hohe Silicaanteil in der Gummimischung verbessert den Nassgrip deutlich. Und trotz des grob anmutenden Profils ist er er nicht nur für Reiseenduros eine gute Wahl, sondern vor allem ein exzellenter Straßenreifen auf jeder Art von Tourern. Die verfügbaren Größen sollen bald um weitere Dimensionen ergänzt werden, so dass wirklich eine Vielzahl an Motorrädern für die Nutzung des Trailrider in Frage kommt.
Der Avon Trailrider ist im Fachhandel, aber auch über den Online-Händler MotorradreifenDirekt.de
erhältlich und kostet etwa in der weit verbreiteten Kombination 110/80 R19 plus 150/70 R17 rund 200 Euro pro Satz.
Bezeichnung | Größe | Index |
TrailRider (vorne) | 80/90-21 | 48S |
TrailRider (vorne) | 90/90-21* | (54V) |
TrailRider (vorne) | 100/90-19 | 57H |
TrailRider (vorne) | 110/80R19 | 59V |
TrailRider (vorne) | 120/70ZR17 | (58W) |
TrailRider (vorne) | 120/70ZR19 | 60W |
TrailRider (hinten) | 110/80-18 | 58S |
TrailRider (hinten) | 120/90-17 | 64S |
TrailRider (hinten) | 120/80-18 | 62S |
TrailRider (hinten) | 130/80-17 | 65H |
TrailRider (hinten) | 130/80R17 | 65H |
TrailRider (hinten) | 140/80-18 | 70S |
TrailRider (hinten) | 140/80R17 | 69V |
TrailRider (hinten) | 150/60R17 | 66H |
TrailRider (hinten) | 150/70R17 | 69V |
TrailRider (hinten) | 160/60ZR17 | (69W) |
TrailRider (hinten) | 170/60ZR17 | 72W |
TrailRider (hinten) | 180/55ZR17 | (73W) |